VÖ: 29.04.2011
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 /10
Wenn man über US Metal der „heutigen“ Zeit redet, darf, kann, muß man unbedingt auch Artizan aus Florida nennen. Zwar erst 2008 gegründet haben die Jungs mit einer EP und vier Vollzeit-Alben bewiesen, wie US Metal heutzutage klingen muß, ohne die Grundlagen von Bands wie Metal Church, Fates Warning oder Omen zu verwässern. Dabei klingen Artizan neben aller Power, die sie an den Tag legen, jederzeit melodisch und begeistern mit feinen Refrains, fernab jeglicher Erfolgshascherei.
Großen Anteil daran hat die tolle, recht hohe Stimme von Tom Braden, der so eine eigene Note in seiner Stimme hat, die aus guten Bands herausragende machen kann. Aber auch die Musikfraktion ist nicht von schlechten Eltern. Gerade Gitarrist Shamus McConney zaubert feinste US Metal Riffs und Rhythmen, um den geneigten Fan von vorne herein zu begeistern.
Der erste größere Einschlag folgte 2011 mit dem Debut „Curse Of The Artizan“, welches aufgrund der Vergriffenheit von Pure Steel mittlerweile neu aufgelegt wurde. Hier legten Artizan bereits die Meßlatte für kommende Großtaten wie „Ancestral Energy“ oder „The Furthest Reaches“ recht hoch. Drummer und Bandkopf Ty Tammeus hatte bereits mit dem Erstling eine Magie erzeugt, die man nur von ganz großen US Metal Veteranen kennt.
Beginnt das Album mit „Trade The World“ und „Rise“ noch recht traditionell holt einen der Refrain von „The Man In Black“ dann total ab. Die Songs werden von mal zu mal immer epischer mit fein ausgearbeiteten Gesangslinien und hohem Melodieanteil, lassen aber mit vielen Tempi-Variationen nicht zu, daß das Album zu über-eingängig wird. Man muß schon den ein oder anderen Song mehrmals hören, um die endgültige Faszination zu erlangen.
Die insgesamt sieben Songs (plus das Intro „Torment“) sind allesamt gleich stark. Bis hin zum fast 10-minütigen Abschlußsong „Curse Of The Artizan“, dem mit mehreren ruhigen Akustik-Passagen unterbrochenen Longtrack des Albums. Ja, auch auf dem Debut arbeiteten Artizan mit solchen Längen, die man zum Beispiel auch bei einem Song des neuen Albums „Demon Rider“ wiederholt hat.
„Curse Of The Artizan“ ist also ein guter Einstieg in die musikalische Welt der Jungs aus Florida. Zwar reicht das Album noch nicht an das heran, was danach bis zum heutigen Tage noch folgen sollte, wird aber jeden Fan melodischen US Metals begeistern und sich den kompletten Backkatalog von Artizan anschaffen lassen. Ich bin fest überzeugt, daß wir in einigen Jahren von diesem Album als Klassiker reden werden.
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