Disc 1:
Disc 2:
VÖ: 30.11.2018
Label: Pitch Black Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 /10
Arrayan Path sind eigentlich eine amerikanische Band, denn die Gründung geht auf 1997 in den Staaten zurück. Mittlerweile lebt die Band aber seit geraumer Zeit in Zypern, was durchaus mit sich bringt, daß Arrayan Path auch eher wie eine südländische Power Metal Band klingen. „Archegonoi“ ist das dritte Album der Band in drei Jahren. Man kann sie also durchaus als fleißig bezeichnen. Und damit nicht genug, muss es beim neuen Album auch gleich ein doppeltes sein. Man rechtfertigt es damit, daß man viele Songs für ein Konzept zusammen hatte und kein einziges einen Verzicht wert war. Nun ja, ich sehe das freilich etwas anders.
„Archegonoi“ ist kein Konzept Album mit durchgehender Geschichte, also Anfang bis Ende, sondern ein Konzept generell über die altgriechische History. Dies ist seit jeher ein Fable der Band und sticht diesmal ganz besonders durch. Natürlich geht „Archegonoi“ damit als ambitioniertestes Album von Arrayan Path einher, wen wundert's bei der Länge von annähernd 80 Minuten. Ein Pluspunkt des Albums, und den nimmt man auch mit als Aufhänger, ist, daß Mark Zonder (Fates Warning, Warlord) das Album eingetrommelt hat. Von dieser Seite hat man also absolut Qualität zu erwarten. Die anderen, weitaus wichtigeren Seiten des Albums sind eher ein zweischneidiges Schwert.
Wie erwähnt, klingen Arrayan Path stark nach südländischen Power Metal Bands. Und zwar nach solchen, die gerne auch den Begriff Epik im Stil verwenden. Allen voran Rhapsody Of Fire, deren Chöre man sich quasi ansatzlos abgeguckt hat. Vieles klingt majestätisch (symphonisch dabei zum Glück nicht) und manche Passage gar cineastisch, dennoch übertreiben es die Zyprioten/Amis nicht mit Kitsch und Gloria. Vielmehr wird vielschichtig im ProgMetal gewildert und manch übereingängige Phase mit überraschenden Rhythmen zerschnitten.
Auch pflegen Arrayan Path sehr oft abendländische, orientalische Klänge mit einzubringen. Ein Umstand, den die Band auch früher häufig zelebrierte. Allen voran bei Songs wie „Lion Of Amphibolis“, „Blood of the Sphinx“ und „Nemsis“, dem Eröffnungs-Trio der zweiten Scheibe.
Ansonsten regiert musikalisch gut gespielter Power Metal, der auch mal an US Metal der Marke Zandelle erinnert, aber prinzipiell in hochmelodischem Fahrwasser verbleibt. Ab und an wird der Pathos allerdings doch überstrapaziert. Auch wenn's noch ganz gut klingt, ist ein Song wie „Eastern Sands“ dann doch arg von kitschiger Art überstrapaziert.
Sänger Nicholas Leptos macht immer dann eine recht gute Figur, wenn es um den Song vorantreibenden Gesang geht, bei den epischen Passagen klingt's dagegen zu aufgesetzt. Über die Refrains, die fast immer mit epischen Chören in Verbindung zu bringen sind, haben wir ja bereits gesprochen.
Alles in allem wäre meiner Ansicht nach ein Einzel-Album besser gewesen. So aber wirkt vieles auf die Schnelle konstruiert und aus Zeitgründen nicht richtig zu Ende gedacht. Von diesem Album die Hälfte der Spielzeit und davon auf die Stärken konzentriert, wäre die bessere Option gewesen. Man hätte ja nach einem Jahr ein Follow Up nachschieben können, veröffentlichungs-fleißig sind die Jungs ja.
Bleibt also ein ambitioniertes Epik Powermetal Album südländischer Prägung, daß leider Potential verschenkt und weder mit vergleichbaren Mammut-Werken, noch stilähnlichen Einzel-Alben wie beispielsweise von Rhapsody mithalten kann. Anhören kann man sich das Album aber auf jeden Fall.
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