VÖ: 22.04.2022
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 /10
Armory aus Schweden, nicht zu verwechseln mit den Powermetallern aus den Staaten, veröffentlichen in Kürze ihr drittes Studioalbum. Nach zwei Alben unter dem Banner von High Roller sind sie nun mit „Mercurion“ bei Dying Victims gelandet und passen musikalisch auch hervorragend zum Rooster des Labels. Denn, Armory spielen ungestümen Speed-(Thrash)metal, der mit scharfer Klinge die Weltraumfantasien der Band rüberbringt.
Mit „Mercurion“ liefern Armory ein durchgängiges Konzept über einen Sternenkreuzer selbigen Namens. Für Science Fiction Fans gibt’s also neben der Musik auch noch eine Story von outer space zu entdecken. Wer’s mag….Musikalisch jedenfalls kombinieren die Schweden feinste Speed-Riffs mit Melodik und Twin-Harmonien im Gitarrenbereich, sowie hohen aber aggressiven Gesang von Captain P.Andersson, der sich ein wenig an Vokalisten der schwedischen Speedmetal-Szene wie von Enforcer oder Guillotine anlehnt. Ein bisschen räudiger sicherlich, aber mit typischem Charakter der „jungen Wilden“.
Sensationell aber ist, was die beiden Gitarristen abliefern. Allen voran G.G. Sundin, der auch für das lyrische Konzept des Albums verantwortlich zeichnet. Zusammen mit Mentahl Ingelmann haut er ein geniales Riff nach dem anderen aus den Saiten, integriert den ein oder anderen spacig verworrenen Ansatz und legt melodische Harmonie-Duette hin, daß es eine Freude ist.
Speed-Knaller der Oberklasse wie „Journey Into Infinity“, „Void Prison“ oder „Event Horizon“ erinnern riff-mäßig sogar ab und zu an die Kanadier Exciter, zelebrieren die hohe Kunst des Speedmetals mit leicht thrashiger Note. Alles überragend kommt der Track „Deep Space Encounter“. Im wahrsten Sinne des Wortes außerirdisch was das Quintett hier an genialen Riffs und Power-Rhythmen raushaut und ganz sicher das Highlight des Albums.
Aber auch die übrigen Songs, inklusive des rein instrumentalen, recht kurzen „Transneptunic Flight“ machen durch die Bank eine klasse Figur und lassen ohne irgendwelche musikalischen Kompromisse jedes Speedmetal-Herz höherschlagen. Verdammt geiles Album, das man bei der nächsten Reise ins Weltall unbedingt dabei haben sollte. Aber auch die irdischen Geschöpfe müssen ab sofort Armory kennen, ohne Wenn und Aber.
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