VÖ: 26.04.2019
Label: Artist Station Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Gespannt konnte man sein, ob die Giessener Alternative Rock/Crossover Band April Art um Frontfrau Lisa-Marie auf Platte genauso viel Energie erzeugen, wie bei ihren Live Auftritten. Und auch wenn es sich bei „Rise & Fall“ erst um ihr Debutalbum handelt...ja, April Art haben's auch im Studio drauf.
Natürlich lebt die Musik von April Art von der kraftvollen Power Stimme von Lisa-Marie Watz, dem hübschen Mädel mit der markanten Haarfarbe. Sie klingt irgendwie nach einer jungen Version in der Schnittmenge von Bonnie Tyler und Doro Pesch. Viel intensiver und voluminöser als die ganzen weiblichen Stimmchen, die sich sonst so im Alternative Rock Universum tummeln. Aber auch die Gitarrenarbeit von Chris Bunnell ist fern von einfachen Einheits-Rhythmen und meist tiefergestimmten Saiten anderer Bands. Der Kerl haut Riffs feinsten Hard Rocks, melodische Schlenker, die sofort ins Ohr gehen und treibende Licks, die den Songs einen meist straighten Charakter verleihen, raus. Zusammen mit dem immer präsenten Bass von Nico Neufeld und den gut in Szene gesetzten Drums von Ben Juelg passt auch das Fundament hervorragend zur gesanglichen Interpretation von Lisa-Marie.
Das noch nicht alles nach Gold glänzt, was April Art anpacken zeigt die Tatsache, daß mit dem Opener und Titelsong „Rise & Fall“ bereits die beeindruckendste Nummer des Albums am Anfang steht. Die tolle Eingangsmelodie, der eingängige Refrain und die starke Stimme holen gleich zum großen Rundumschlag aus. Ein echtes Pfund, daß die Giessener in Folge nicht mehr toppen können.
Haut mich, wenn ihr wollt...aber der Rhythmus von „Not Fair“ erinnert mich ein wenig an Mötley Crüe's „Dr. Feelgood“. Aber nur der Rhythmus, der Rest sind dicke Riffs, lauernde Stimmungen und diverse Effekte die man bis hin zum amtlichen Gitarrensolo ausgearbeitet hat. Coole Nummer, die man vorab bereits als 1. Single ausgekoppelt hat.
Bei „Life in the Fast Lane“ wird’s etwas moderner, poppiger mit spacigem Sound und teils rap-artigem Gesang. Oft beginnen die Songs recht ruhig und steigern sich dann bis hin zum explodierenden Refrain („Where Do We Go“, „Fading Away“), erhalten somit die Spannung, wenn gleich alles recht straight und eingängig aus den Boxen schallt. Nach dem mit hartem Riff gesegneten Rocker „Jealousy“ beginnt der letzte Song des Albums „Sacrifice“ beinahe wie eine U2-Nummer. Ruhige und rockige Passagen wechseln sich hierbei ab.
April Art sind eine erfrischende Variante des Alternative Rock, der seine Wurzeln eher im klassischen Hard Rock, denn in der Moderne hat. Natürlich fehlt auch diese Moderne nicht, aber ohne den Songs dadurch ihre Seele zu nehmen. Klasse produziert von Fabio Trentini (Guano Apes, Donots) und Frank Bornemann (Scorpions, Revolverheld) im Horus Sound Studio in Hannover kann auch der Sound von vorne bis hinten überzeugen und lässt April Art mit der Energie in Erscheinung treten wie bei ihren Live Auftritten auch. Das erste Album der Band ist gleich ein sehr gutes. Hut ab !!
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