VÖ: 02.02.2018
Label: Wormholedeath Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Die Geschichte von Apparition reicht zurück bis ins Jahr 1997. Bassist David Homer startete ein Band-Projekt mit weiblichen Gesang. Erst ab 2004 gab es dann auch Live-Auftritte als echte Band. Zwei Jahre später erschien das Album-Debüt “Drowned In Questions”. In dieser Zeit gab es dann auch diverse Besetzungs-Wechsel. Vor allem am Mikro arbeitete die Band häufig mit Gast-Sängerinnen zusammen. Am bekanntesten sind hier wohl Elina Laivera und Grace Meridian.
Im aktuellen Lineup spielt die Band seit 2015 zusammen. In diesem Jahr konnte ich Apparition dann auch zum ersten Mal live erleben, beim Dames Of Darkness Festival im englischen Bilston. Etwa zur selben Zeit begannen auch die Arbeiten zum neuen Album “The Awakening”. Nach drei Jahren intensiver Produktion ist dieses Album nun veröffentlicht. Dank des Plattenvertrags mit Wormholedeath wird dieses Album weltweit vermarktet.
Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Album-Intros. Und so gehört das namensgebende “The Awakening” auch in die Kategorie “nicht schlecht, aber eher verzichtbar”. Der Spannungsbogen zum nachfolgendem “Hold Back The Night” wird nicht so richtig aufgebaut. Aber dann zeigen die Briten ihr außergewöhnliches Gespür für herausragende Melodie-Bögen. Die einzelnen Songs haben nicht unbedingt die Härte ihrer Genre-Kollegen, aber wunderschöne Melodien und grandiose Gitarren-Soli sorgen für eine Menge Hörspaß. Die Stimme von Fiona Creaby ist dann noch das i-Tüpfelchen. Ihre Rückkehr zu Apparition war ein Glücksmoment für die Band.
Der Songtitel “The Dames Of Darkness” weckt Erinnerungen an das gleichnamige Festival. Schon deshalb ist das für mich einer der Höhepunkte des Albums. Fiona zeigt hier alle Facetten ihrer glockenklaren und wandlungsfähigen Stimme. Ein weiterer Anspieltipp ist die epische Ballade “The Night An Angel Died”. Zunächst wird der Gesang von Streichern begleitet bevor später die Rhythmus-Abteilung druckvoll einsetzt. Ein geniales Gitarren-Solo rundet diesen Song ab. Beeindruckend ist auch der Chorus gegen Ende. Mit “Home” folgt kurze Zeit spätere eine weitere Ballade, dieses Mal zunächst unter Verwendung akustischer Gitarren und Piano.
Dagegen ist “Break the Chains” einer der härtesten Songs auf dem Album. Der Double Bass gibt hier die Geschwindigkeit vor. Die wunderschöne Melodieführung, der elfengleiche Gesang und filigrane Gitarren-Soli bilden den musikalischen Rahmen des meines Erachtens besten Song. Nach der Piano-Ballade “Twilight” klingt das Album mit “As Shadows Play” aus.
Auf “The Awakening” herrschen die ruhigeren Töne vor. Metal-Puristen dürfte dieses Album nicht hart genug, Apparition glänzen jedoch mit wunderschönen Rock-Melodien und gekonnt eingeworfenen Gitarren-Soli sorgen für rockige Klänge. Die meisten Songs bewegen sich im Mid-Tempo-Bereich, ergänzt durch wunderschöne Balladen. “The Awakening” ist ein Album das rundum Spaß macht. Melodic Rock/Metal Fans sollten hier unbedingt reinhören.
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