VÖ: 30.04.2020
Label: Progressive Gears
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Mit den Briten Apostle liegt mir eine interessante Band vor, die ihre Einflüsse aus dem klassischen 70er/80er Jahre Rock (Led Zeppelin, Black Sabbath) sowie atmosphärischem Prog der Marke Marillion, Rush, Pink Floyd zieht. Mit „Sky Above Me“ gibt’s nun die Debut-EP, welche alle Einflüsse verbindet, dadurch aber auch nicht unbedingt einen musikalisch roten Faden knüpft.
Der Einstiegssong „Reaper“ bringt es dann auch schon gut auf den Punkt. Etwas spaciger Beginn, ein dramatisch wirkender Soundaufbau von leise auf laut und folgend ein reinrassiger Rock Groove. Gitarrist Richard Lidster merkt man an, daß er eher der Classic Rock Typ ist. Sänger Ryan Hanson intoniert in seiner Art lamentierend und anklagend, eine fast schon Mark Kelly artige Synthiemelodie zeigt, woher bei Keyboarder Chris Allen der Einfluss kommt. Der Song bedient alles von rockig, melodisch bis sperrig und das bedeutet vor allem eins...Kunst.
Zwischen luftigem Prog und AOR pendelt „In Your Eyes“. Hohe Vocals und sehr melodische Gitarrenthemen bis hin zu einem zärtlichen Keyboard Part schieben die Nummer in die Richtung älterer, eingängiger Jadis. Eine tolle Idee setzen Apostle zu Beginn von „Last Goodbye“ um. Klänge einer Spieluhr werden in gleicher Art von einem Piano übernommen, wodurch die Melodik in den Song eintaucht. Eher balladesk mit leichter Gitarre und fast schon im Singer-Songwriter Modus sind Apostle hier unterwegs. Für Überraschung sorgt der Gesang von Ryan Hanson, der auf faszinierende Weise ähnlich wie Triumph's Rik Emmett klingt. Die erneute Spieluhr schließt den Kreis.
Wieder mehr im klassischen Rock wildert „Fire Within“ inklusive anfänglichem Keyboard-Wirbel. Sehr straight und dennoch durch ein Keyboard Solo mit Anspruch versehen. Sphärische Keyboards, die ich immer so gerne mit wolkig umschreibe, lassen in Zusammenkunft mit Akustik-Gitarre den hochmelodischen Abschlußtrack „Pale Blue Dot“ beginnen. Erinnerungen an selige Pink Floyd Zeiten werden wach, nicht zuletzt durch die elegische Gitarrenarbeit. Ein sehr emotionaler Seelenschmeichler, dessen Höhepunkt in einem Gitarren-Orgel Duett gipfelt. Kurze Spoken Words/Keyboards...fertig.
Apostle sind, wie erwähnt, eine sehr interessante Band, da sie viele Einflüsse kompetent umzusetzen wissen. Zwar klingt „Sky Above Me“ noch wie ein willkürlich aneinandergereihtes Stil-Potpourrie und man weiß quasi nie, welcher Sound einem im nächsten Song erwartet. Dies alles auf einer gelungenen Basis von Classic Rock-/AOR und Prog. Für einen Einstieg äußerst gut, auch wenn man jeden Song einzeln betrachten sollte.
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keyer (Donnerstag, 14 Mai 2020 11:59)
Excellent debut E/P ...love it to bits