VÖ: 2018
Label: Progressive Promotion Records
Autor: Esther Kessel-Tamerus
Bewertung: 7,5 / 10
Apogee ist das Prog-Projekt von Arne Schäfer. Er ist der Sänger, Gitarrist und Komponist von Versus X. Arne ist außerdem ein Multi-Instrumentalist. Apogee existiert seit nun mehr als 20 Jahren und hat bereits viele Alben veröffentlicht. "Conspiracy of Fools" ist das zweite Album, das über Progressive Promotion Records veröffentlicht wurde. Eberhard Graef nahm hinter dem Schlagzeug Platz und bediente zusätzlich die Percussions. Der Rest der Musik wurde komplett von Arne eingespielt. Er hat zudem alles eingesungen.
Das Album hat einen instrumentalen, leicht rockenden Beginn. Wenn Arne zu singen beginnt, sinkt die Lautstärke der Musik. Es werden wunderschöne Sounds von akustischer Gitarre und Orgelspiel zusammengewebt. Mein Interesse wird innerhalb von zwei Minuten weiter angeheizt. Die verschiedenen Ebenen in den Vocals sind in Ordnung. Trotz der eher komplizierten Struktur bleibt die Melodie angenehm im Kopf hängen. Der Titelsong bedeutet: „Verschwörung der Narren / Verrückten“. Das lädt einen nicht sofort zum Mitsingen ein, aber das muss man ja auch nicht. Die Tasten, besonders die Orgel, sind sehr präsent. Das Klavier mehr für den Solo Bereich. Die Veränderungen in diesem Instrumentalstück nehmen mit der Zeit zu Wenn die Vocals hinzugefügt werden, wird ein Teil des Textes immer wiederholt. All dies macht dies zu einem coolen Epos.
'Incomprehensible Intention' beginnt minimalistisch mit Piano. Nach und nach werden weitere Instrumente hinzugefügt. Im Hintergrund erklingen schnelle, hohe Töne von "Streichern". Fast unbemerkt fließt dies in ein Wippstück über. Es gibt viele Variationen, einschließlich hoher elektronischer Sounds und überzeugendem Gitarrenspiel.
Der zweite Track ist auch zugänglich gestrickt, während die Struktur faszinierend bleibt. Teile der Musik wiederholen sich. Hin und wieder hört man Bläser im Hintergrund. Dies wird zwischen all diesen Layern gut verarbeitet. Die Drum Arbeit fügt sich nahtlos in die Musik ein. Letzendlich gibt es wieder ein wunderschönes, minimalistisches Klavier zu hören.
Zwischen den Epen ertönt das akustische "Losing Gentle Control". Das Gitarrenspiel ist breitwandig, das Tempo eher gediegen. Mit weniger als fünf Minuten eine ziemlich kurze Nummer. Klein aber fein.
Elektronische Klänge zu Beginn von 'The Whispering from Outside'. Der erste Teil (durch die Soundscapes) unterscheidet sich von den vorherigen Tracks. Nach einer Umdrehung kann man die früheren Elemente erneut geniessen. Ein wenig später erklingt ein wunderschöner Part. Die 'Strings' werden hinzugefügt. Fast unbemerkt verwandelt es sich in Stein. Dieses Instrumentalstück ist sehr gut. Das Ende ist ziemlich unerwartet, aber gut gewählt.
Diese sechs Songs sind gut durchdacht.
Es gibt schöne Details in jedem einzelnen Song. Wie der Klang einer Pauke in 'Override Instincts'. Da mehr oder weniger der gleiche (eher leise) Klang in verschiedenen Songs wiederkehrt, ist der Überraschungseffekt eher nebensächlich. Aber gleichzeitig sorgt dies dafür, dass das Album eindeutig als Ganzes wahrgenommen wird. Das Thema mag nicht jeden ansprechen. In ein paar Worten befassen sich die Texte mit dem (Un-) Funktionieren der heutigen Gesellschaft. Und den Konsequenzen. Als ob wir die Kontrolle über unser eigenes Leben und die Gleichgültigkeit gegenüber den Problemen eines anderen verlieren würden. Aber auch über die Flut unnötiger Informationen, die uns erreichen. Die Texte sind nicht vorherrschend, also stören sie nirgends.
Gesanglich unterscheidet sich "Conspiracy of Fools" von den vorherigen Alben. Es gibt viel mehr Ebenen in den Vocals. Dies ist eine großartige Ergänzung. Die Stimmlagen sind manchmal ein bisschen süßlich. Aber Gesang und Musik bleiben immer eine Einheit. Die Gesellschaft kann sich im Ungleichgewicht befinden. „Conspiracy of Fools“ ist jedoch ordentlich ausbalanciert. Aber ich hatte auch von Apogee nichts anderes erwartet.
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