VÖ: 27.09.2024
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die kanadische Metalszene war und ist schon immer irgendwie etwas Spezielles gewesen. Egal ob Urgesteine wie Exciter und Razor oder aber neuere Bands wie Striker und zig weitere….der Sound kanadischer Musik hat etwas Einzigartiges zu bieten. Sei es dem großen Nachbarn USA die kalte Schulter zu zeigen oder halt eben eine extrem gut funktionierende Szene, die Welle extrem geiler Bands aus Kanada reißt nicht ab. Dazu zählen auch die Traditionsmetaller Antioch, die man grob der New Wave of Traditional Heavy Metal zuordnet.
Antioch nummerieren ihre Outputs immer durch, das neueste Werk nennt sich dann auch „VII: Gates Of Obliteration“. Ich hab jetzt nicht nachgezählt, es sollte aber demnach das siebte Werk der Trupee sein. Und der Metal von Antioch ist knallhart, meist unangepasst, dennoch jederzeit nachvollziehbar und beeindruckend. Das liegt nicht zuletzt auch an Sänger Nicholas Allaire, der wie eine metallischere Variante von Alice Cooper klingt. Spacige Klänge eröffnen das Album mit „Frozen Highway“, einem Stück das gleich mal über sieben Minuten an Stahl auffährt. Die klasse Riffs, der dreckig rauhe Gesang und ein amtliches Gitarrensolo von Jordan Rhyno setzen brachiale Duftmarken und bringen den Hörer sofort ins Schwitzen.
„Legend Of Tudohm“ beginnt eher ruhig, ein wuchtiger Ausbruch folgt aber zeitig und die stampfenden Rhythmen werden von extrem aggressiven und teils giftig hohem Gesang verziert. Mit „Tired Of Fire“ setzen Antioch einen straighten Smasher obendrauf, mit Oh-Oh-Oh-Chören im Background und starkem Gitarrensolo. Trommelwirbel leiten den Speedkracher „Onward With Obliteration“ ein, dem bis dahin härtesten Stück inklusive Shout Refrain, hohen Screams und furiosem Solo.
Düsterer, schleppender dagegen kommt „All Gods, All Masters“. Höllische Vocals und mystische Shouts garnieren den fast schon als doomigen Brecher zu bezeichnenden, heftigen Song. Mehr in Richtung Old School Metal mit wirbeligen Gitarrenläufen geht „Understand“, eine recht schnelle Abfahrt bei dem Nicholas Allaire’s Stimmfärbung die Nähe zu Alice Cooper verdeutlicht. Mitunter wirken die Saitenanschläge crazy und abgefahren. Überraschenderweise setzt Nicholas zu Beginn von „Point Of Entry“ auf Klargesang. Der Song an sich ist ein melodischer Smasher mit hervorstechendem Bass und guten Chören.
Abschließend liefern Antioch bei „In The Throes Of Arcane Lust“ zunächste gezupfte Gitarrenklänge und balladeske Momente bevor der Track ins Doomige wechselt mit aggressivem Gesang und immer mehr Fahrt aufnehmendem Tempo. Gangshouts und ein fulminantes Gitarrensolo runden die Nummer und somit das Album hervorragend ab.
Antioch machen sich mit „VII: Gates Of Liberation“ daran, den Ruf exzellenter kanadischer Bands weiter zu verbessern und bohren mit ihrem recht unangepassten Trad-Heavy Metal ein heftiges Loch in den Stahl, der permanent zu kochen scheint. Die Tracks zünden vielleicht nicht immer sofort, hinterlassen aber bereits beim ersten Hören nachhaltigen Eindruck und reifen mit jedem neuen Hörgang weiter. Bravoröses neues Werk der kanadischen Judas Priest Fans.
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