VÖ: 24.01.2020
Label: Silver Lining Music / Warner ADA
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Nicht alle Alben in der Diskografie von Annihilator wissen absolut zu überzeugen. Beispielsweise gab es zu Beginn der 200er Jahre mit „Waking The Fury“, „All For You“ und „Metal“ ein paar Alben, die man als „nur ganz gut“ bezeichnen kann. Und auch „Suicide Society“ von 2015 wirkte reichlich unausgereift und wahllos zusammengeschustert. Man hatte den Eindruck, nachdem Jeff Waters der Sänger (David Padden), den man schon als kongenialen Partner des Gitarristen bezeichnete, davongelaufen war und der Mainman somit das Mikro selbst übernommen hatte, ein überambitioniertes Album zu hören, welches auf Teufel komm raus beweisen sollte, daß es auch prima ohne Padden geht.
Das letzte Album, „For The Demented“ zeigte dann aber bereits Besserung und die Killer-Maschine Jeff Waters riffte wieder aus vollen Rohren und die Songs wirkten allesamt stimmiger auf den Punkt gebracht. Jetzt, mit „Ballistic, Sadistic“, dem mittlerweile 17. Studioalbum von Annihilator, haut Jeff Waters mal wieder ein richtig starkes Werk raus. Vorbei die große Herumexperimentiererei und austauschbares Songwriting....“Ballistic, Sadistic“ knallt von vorne bis hinten.
Angefangen beim bärenstarken Thrash-Abriss „Armed To The Teeth“, dem Quasi Titelsong. Denn zwischendrin wird wunderbar „...ballistic, sadistic“ geshoutet. Die fulminante Power in bester Annihilator Manier lässt auch in Folge nicht nach. Egal ob „The Attitude“, das verrückte „Psycho Ward“ oder der erste Hit „I Am Warfare“....Waters und seine Mitstreiter Rich Hinks (bass), Aaron Homma (guitars), Fabio Alessandrini (drums) hauen ein Pfund nach dem anderen raus. Jeff Waters lässt es sich freilich nicht nehmen, seine Gitarre immer wieder zu quälen und ein flippiges, quertreibendes Riff nach dem anderen den Saiten zu entlocken. Das ist seine Art und die darf er auch gerne zur Schau stellen. Aber, auf dem neuen Album unterbrechen diese Pirouetten den Songfluss nicht und die Wucht der Tracks bleibt erhalten.
Wirklich richtig vom Gas gehen Annihilator während der 11 neuen Nummern kaum. Die ein oder andere melodischere Sequenz gibt’s schon, alles bleibt aber immer im teils speedigen Kanada-Thrash mit völlig eigener Note. Vielleicht fallen „Lip Service“ und das abschließende „That's Life“ im Gesamtbild etwas ab. Dies zeigt aber nur, wie stark die Songs auf „Ballistic, Sadistic“ allesamt sind. Jeff Water singt auch recht ordentlich, das passt so.
Ich war schon überrascht ob der Qualität des neuen Albums. Hätte ich nach den letzten Outputs nicht unbedingt so gut erwartet. Annihilator haben beinahe zu den stärksten Zeiten zurückgefunden und für mich ist „Ballistic, Sadistic“ das beste Annihilator Album seit „Carnival Diablos“. Wie zuletzt hat Jeff Waters auch produziert und gemixt...guter Job.
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Georg W. (Samstag, 25 Januar 2020 10:09)
det is ma wieder en Album nach menem Jeschmack.