VÖ: 05.02.2021
Label: Century Media Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Auch die Spanier Angelus Apatrida haben die konzertfreie Zeit genutzt, um ein neues Album einzuspielen. Nun ja, Zeit wurde es auch mal wieder, liegt das letzte Werk „Cabaret de la Guillotine“ bereits drei Jahre zurück. Die Thrasher haben ihr siebtes Album schlicht und einfach „Angelus Apatrida“ betitelt. Ein Zeichen, daß es gar keinen besonderen Albumnamen braucht, um 10 neue Geschosse zu veröffentlichen, die jeden Thash-Fan begeistern werden.
Angelus Apatrida, die in ihren frühen Jahren etwas gemäßigter spielten, sind mittlerweile im kompromisslosen (Speed)Thrash angekommen, der sowohl europäische Standards, als auch US Küsten Tradition aufleben lässt. Auch südamerikanisches Flair a'la Sepultura, mit denen man auch schon öfters tourte, kommt ab und an auf. Angetrieben von den beiden Gitarristen David G. Alvares und Guillermo Izquierdo, der auch gleichzeitig für die Vocals zeichnet, gibt es auf „Angelus Apatrida“ von vorne bis hinten Vollgas, mit so gut wie keinem Moment um mal Durchzuschnaufen.
Das Album beginnt mit dem ersten Albumhighlight „Indoctrinate“. An sich ein moderner Thrasher, der aber clever old-schoolige Riffs integriert, so daß man durchaus an frühere Death Angel oder eben Sepultura denken mag. Das biestige Geshoute von Guillermo passt da natürlich hervorragend dazu und immer wieder trumpfen wuchtige Drums (Victor Valera) und steile Bass-Grooves (Jose J. Izquierdo) auf, die ordentlich Beton anrühren.
Eigentlich hält das Album quer durch die Bank das hohe Niveau des Openers und lässt verschiedenste Einflüsse im Sound aufleuchten. „The Age Of Disinformation“ klingt verdammt nach Destruction zu „The Antichrist“-Zeiten. Etwas gemäßigter und auch mit kurzen Melodiebögen führen die Spanier beispielsweise bei „Childhood's End“ Zitate von Bands wie Megadeth an. Auch der Gesang ähnelt hierbei dem von Mustaine ein wenig. Auch schimmern mal kurz Metallica durch. Dennoch geht es meist robuster und derber zur Sache.
Das ganz große Plus von Angelus Apatrida sind ganz klar die herrlichen Monster-Riffs, die neben Schnelligkeit auch einen satten Groove aufweisen. Das kann man im Prinzip nicht besser spielen und hebt die Spanier in die obere Liga der aktuellen Thrash Szene. Wer bei „Disposable Liberty“, dem fiesen „Empire of Shame“ oder dem Abschluß-Abriss „Into The Well“ ruhig sitzen bleibt, ist meiner Meinung nach taub oder wahlweise tot.
„Angelus Apatrida“ ist der erste große Thrash-Lichtblitz in diesem noch jungen Jahr, wird aber nur ganz schwer zu toppen sein. Das ist Thrash Metal, wie er sein muß und das setzt die nach wie vor Großkopferten der Szene wahrlich unter druck. Schweinegeil !!
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