VÖ: 12.06.2020
Label: SM Noise Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Man kennt ihn von Bands wie U.D.O., Sinner, Miracle Mile, oder Ape. Den Sänger und Gitarristen Andy Susemihl. Er arbeitete auch zusammen mit gestandenen Musikern wie Richie Kotzen und David Reece. Seit vielen Jahren ist er auch auf Solopfaden unterwegs und hat bisher fünf Alben veröffentlicht. Zuletzt “Elevation” (2019). Im Juni folgt nun die EP “Burning Man” (sechs Songs plus Bonus-Track). Für Herbst 2020 ist das nächste Album geplant. Für die EP hat er eine illustre Schar von Musikerfreunden um sich geschart. So sind Peter Baltes (Accept) am Bass und Andre Labelle (Vinnie Vincent/Kiss) am Schlagzeug zu hören. Das sollte eigentlich Garant für viel Qualität sein.
Der Titelsong “Burning Man” ist ein großer klassischer Hard Rock Song. Der Meister zeigt viel Gespür für schöne Melodien. Wohltuend zu hören ist, dass er hier nicht zur Selbst-Darstellung neigt, wie viele andere Gitarren-Götter. Die Soli passen wie die Faust aufs Auge. Zu diesem Song kann man sich auf YouTube auch einen Video-Clip reinziehen. Dass der Mann auch hervorragend singen kann, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder? Ruhiger und rhythmisch kommt im Anschluss “Across The Pond” daher. Das i-Tüpfelchen setzt Andy Susemihl dann selbst, Mit einem genialen Gitarren-Solo. Mit eingängiger Melodie-Führung lädt dann “Remedy” zum Mittanzen, Mitschunkeln und Mitsingen ein. “People Get Ready” ist ein Evergreen. Im Original stammt der Song aus dem Jahr 1965.
Gesungen vom R&B Trio The Impressions. Dieser Song schaffte es auf Platz 3 der der Billboard R&B Charts und Platz 14 der Billboard Pop Charts. Viele Künstler spielten den Song neu ein. Eine der wohl bekanntesten Versionen stammt von Jeff Beck und Rod Stewart. An diese lehnt sich Andy Susemihl an, man hört aber auch deutlich der 60er Jahre Spirit des Originals. Eine wunderschöne Rockballade zum Träumen.
Mit “Crazy” folgt dann ruhiger Soft Rock Song. Auch hier kann man den Refrain von Beginn mitsingen. “One More For The Road” klingt dann wieder balladesk. Beeindruckend der cleane Gitarrensound. Andy lässt sein Instrument förmlich singen. Im mir vorliegenden Pressetext wird “Burning Man” als “6 song release with a bonus track on the CD” bezeichnet. Und der Bonus dürfte wohl das Instrumental “The Beauty And The Mihl” sein. Dieser wird geprägt durch funky Gitarrenklänge. Hier kann der Musiker noch einmal seine ganze Vielfalt unter Beweis stellen. Witzig ist hier auch das Wortspiel “Mihl” statt “Beast”
Wer glaubt, dass Andy Susemihl hier an den Sound früherer Jahre (z.B. U.D.O.) anknüpft, der wird schnell eines Besseren belehrt. Auf seiner Solo EP präsentiert er hochkarätigen Hard Rock und schöne Gitarren Musik. Und das alles, ohne sich selbst massiv in den Vordergrund zu drängen. Statt ausuferndem Gitarren Gefrickele hört man hier sieben äußerst melodische Songs. Ein Appetit-Häppchen auf das im Herbst erscheinende Album.
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