AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD - X: The Godless Void And Other Stories

Tracklist:

  • The Opening Crescendo 
  • All Who Wander 
  • Something Like This 
  • Into the Godless Void 
  • Don't Look Down
  • Gone
  • Children of the Sky 
  • Who Haunts the Haunter 
  • Eyes of the Overworld 
  • Gravity 
  • Blade of Wind 
  • Through the Sunlit Door 

Info:

VÖ: 17.01.2020

Label:  InsideOut Music

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



And You Will Know Us By The Trail Of Dead sind sicherlich keine gewöhnliche Alternative Rock Band. Schon der Bandname allein, der sich (vermutlich) von einem alten Buch der Maya ableitet, lässt viel Interpretationsspielraum zu. Fakt ist, die Band aus Austin, die hauptsächlich aus den beiden Mainmen Conrad Keely und Jason Reece besteht, bringt dieser Tage ihr bereits zehntes Album heraus. In der Vergangenheit ließen die Amis bereits mit den frühen Alben „Madonna“ und dem selbstbetitelten Debut aufhorchen, aber auch die Alben neueren Datums sind nicht unbedingt etwas für Frei-u. Schöngeister, die ihren Alternative Rock gerne pflegeleicht und konsumorientiert genießen.

 

Ich gebe auch freiwillig zu, daß ich beim ersten Nebenbei-Hören auf eine eher typische Alternative Combo setzte, die in ein Ohr rein und zum anderen Ohr raus geht. Aber setzt man sich intensiv mit dem neuen Album „X: The Godless Void And Other Stories“ auseinander, merkt man schnell, wie vielschichtig die Musik von Trail Of Dead ist. Da beeindruckt gleich das Intro „The Opening Crescendo“, daß die Spannung ansteigen lässt. Bei „All You Wander“ spielen die Amis dann schon einige Facetten dieser Vielschichtigkeit aus. Gesanglich und in den Refrains kann man durchaus auch schon mal auf die Beatles zurückschauen. Generell ist der Gesang angenehm, in gewissem Maße schon typisch für eine Alternative Rock Band, aber nie in Emo oder Weinerlichkeit abdriftend.

 

Den Faktor Wehmut lassen Trail Of Dead in Form einer Violine bei „Something Like This“ einfließen. Ein Umstand, der zeigt, daß die Musik meist eine dunkle, trübe Ader beinhaltet. Auch Spuren des (Folk) Punk beispielsweise einer Band wie New Model Army bereichert die Songs. Gerade der Quasi-Titelsong „Into The Godless Void“ lässt einigen Spielraum für verschiedene Stimmungen. Fröhliche Vibes schlagen in Beklemmendes um und umgekehrt.

In ruhigeren Wassern schippert dagegen das verklärte „Gone“ und auch der Beginn des großartigen „Children Of The Sky“, daß auch mal kurz an Alan Parsons erinnert, beruhigt den bereits aufgewühlten Hörer. Höhepunkt des Albums ist für mich das harte, aber herzlich und emotionale „Who Haunts The Hunter“, daß neben amtlichem Breitwand-Sound voller Inbrunst und Intensität interpretiert wird. Fernab jeglichen Kommerzes eine herausragende Nummer.

 

Auch das vom Instrumental „Eyes Of The Overworld“ eingeläutete Abschlußdrittel weiß zu überzeugen, auch wenn die beeindruckenderen Songs vorher stattfanden. „Blade Of Wind“ beispielsweise plätschert etwas dahin, ohne aber wirklich zu langweilen. Alles in allem ist „X: The Godless Void and Other Stories“ ein Album zum Zuhören, sich auf die Stories einzulassen und die meist positive Atmosphäre die Trail Of Dead erzeugen, aufzusaugen. Musik in der Vielfalt des Alternative Rock, Folk, Punk und auch Prog, die zudem auch noch sensationell funktioniert, erlebt man wahrscheinlich nur von dieser Band. Somit kann man die Jungs (bereits seit Mitte der 90er Jahre) als innovativ und beinahe einzigartig bezeichnen. Starkes Material.  



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