VÖ: 26.08.2022
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Erst seit 2011 gibt es die Griechen Amken. Und auch erst ein Album und eine EP zieren den Werdegang der Jungs. Bisher lässt der Bekanntheitsgrad auch eher zu wünschen übrig. Das könnte sich jetzt schlagartig ändern. Denn, mit „Passive Aggression“ kommt nicht nur das zweite Vollzeit-Album heraus, sondern man hat mit Massacre Records nun ein schlagkräftiges Label im Rücken. Nützt aber ja alles nix, wenn die Musik nichts taugt. Doch, Entwarnung…Amken können mit einer Mischung aus speedigem Thrashmetal und Melodic-Death durchaus überzeugen.
Besonders die Gitarrenarbeit von Vanias Apostopoulos und Giannis Karakoulias macht eine hervorragende Figur. Munter wechseln die beiden von amtlichem Geschredder der Kreator-Art zu melodischen Abschnitten hin und her. Giannis ist gleichzeitig auch der Sänger und dies ist vielleicht der Kritikpunkt bei Amken. Denn er brüllt sich in einer Tonlage durchs Album, ohne Ausschlag nach oben oder unten, oder gegebenenfalls sogar der ein oder anderen Melodik in der Stimme. Das ergibt so einen leichten punkigen Faktor, der nicht ganz zu den stimmungsvollen Ausflügen der Gitarristen passt.
Dennoch darf man sich über reine Speed-/Thrash Abrisse wie den Opener „The Underdogs“, das rasende „Bliss“ oder den Album-Rausschmiss „Somewhere Past The Burning Sun“ freuen, denen aggressive, aber melodischere Songs wie „I Am The One“, „We Came From Nothing“ oder das fast schon langsam epische „Dead Man’s Land“ gegenüberstehen.
Zementiert von den leider nicht immer organisch wirkenden Drums (Harris Zampoukos) und dem Bass (Dionisis Klamos) läuft absolut jeder Song gut rein und lässt einen anerkennend die Fäuste recken. Mit noch mehr Punch hinter den Kesseln und etwas präsenterem Bass-Spiel wäre sogar noch mehr drin gewesen, wie ich meine.
Abgesehen also von dem eintönigen Brüllgesang und kleinen musikalischen Kritikpunkten ist „Passive Aggression“ wirklich gelungen und dürfte die Zielgruppe absolut ansprechen. Amken sind stark genug, um aus dem Schatten zu treten und da noch ein wenig Luft nach oben ist, kann man von den Griechen in Zukunft durchaus Großes erwarten.
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