ALTER BRIDGE - The Last Hero

Alter Bridge aus Florida sind mittlerweile Helden des verlorengeglaubten amerikanischen Hard Rocks. Das letzte Album „Fortress“ stieg gar auf Platz 12 der Billboard Charts ein und die Erfolgskurve der Truppe um die ex-Creed Mitglieder Mark Tremonti, Brian Marshall und Scott Phillips sowie Sänger/Gitarrist Myles Kennedy steigt stets nach oben.

Dies wird vermutlich auch mit dem fünften Studioalbum nicht anders sein. „The Last Hero“ benannt, kann man auch bei den 13 neuen Nummern getrost von klassischem Hard Rock amerikanischer Prägung sprechen, dieser allerding in äußerst gehobener Klasse. Denn Mark Tremonti und Myles Kennedy brillieren ein ums andere Mal dermaßen mit tollen Gitarrenhooks, daß Großteile der Bekanntschaften ehrfurchtsvoll erstarren dürften. Und auch der Gesang von Myles Kennedy gehört nach wie vor zum Besten, was man im Hard Rock Bereich vorgesetzt bekommt.

Dabei biedern sich Alter Bridge nicht den chartorientierten Erfolgsrezepten an, sondern überzeugen viel mehr durch ausgeklügeltes Songwriting und dadurch entstehen einfach wunderbare Songs mit ganz eigener Note. Düsterer geht’s gar manches Mal zu auf „The Last Hero“ wie bereits beim Opener „Show Me A Leader“ zu hören. Ein flottes Einstiegs-Geschoss mit teils vertrackten Rhythmen, die den Weg zur Singleauskopplung eher verbauen, aber dadurch fein augearbeitet wirkt. Richtig fett braten die teils modern gestimmten Gitarren und der Refrain besitzt tierische Ausstrahlungskraft. „The Writing On The Wall“ und „The Other Side“ setzen diesen Weg erst einmal fort bevor mit „My Champion“ zum ersten Mal so etwas wie Stadionatmosphäre auftaucht. Der Song eignet sich bestimmt wunderbar für den ein oder anderen Klub oder Athleten als Intro für den Wettkampf. Das ist Breitwandsound, wie man ihn von Alter Bridge aber auch kennt und gehört definitiv auf die ganz großen Bühnen der Welt.

Natürlich sind eigentlich alle Songs von Alter Bridge Stadion-Rock-tauglich, aber eben mit dem Unterschied, daß hier nichts übermäßig konstruiert und erfolgshaschend wirkt. Klar, ein Song wie die Halb-Ballade „You Will Be Remembered“ ist ganz großes Kino und dürfte mit Sicherheit sämtliche einschlägigen Radiostationen stürmen, dennoch sind auch das Songs, die man immer wieder gerne hört. Alter Bridge können aber auch richtig hart wie bei „Crows On A Wire“, wo die Riffs äußerst heftig ausfallen und man schon beinahe im reinen Metal-Bereich agiert. Solche Riffs gibt’s immer wieder mal zu bewundern und dadurch entfaltet das Album eine immense Power.  

Beim abschließenden Titelstück gibt man sich dann letztendlich auch noch etwas episch, was ein rundum gelungenes Hard Rock Werk beschließt. Alter Bridge legen mit „The Last Hero“ ein fantastisches Album nach, welches seinen Vorgängern in nichts nachsteht und eher noch durch die variantenreichen Facetten mehr Intensivität vermittelt. Von Michael Baskett (Slash, Trivium) in Weltklasse-Form produziert besitzt das Album auch noch den Klangteppich, den es verdient und die Konkurrenz wird sich stark strecken müssen um an diesen erneuten Knaller von Alter Bridge heranzukommen.