VÖ: 28.06.2024
Label: From The Vaults
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Die dänische Doom / Heavy Metal Band Altar Of Oblivion wurde 2006 gegründet. Davor existierte die Band bereits zwei Jahre unter dem Namen Summoning Sickness. Drei Alben, ein Live-Album diverse Singles und EPs wurden seither veröffentlicht. Seit dem letzten Studio-Album „The Seven Spirits“ sind inzwischen fünf Jahre verstrichen. Im Juni wurde nun das vierte Album der Band „In The Cesspit Of Divine Decay“ veröffentlicht. Hinter diesem Titel verbirgt sich ein Konzeptalbum, das auf dem Tagebuch des Urgroßvaters von Gitarrist Martin Meyer Sparvath basiert. Jesper Wilhem Meyer, kämpfte während des ersten Weltkrieges widerwillig für das Deutsche Reich.
Schon bei „Nothing Grows From Hallowed Ground“ tröpfeln die düsteren Riffs aus den Boxen. Obwohl wenig später zieht das Tempo etwas an. Auch „The Fallacy“ gehört zu den schnelleren epischen Doom Stücken. Das instrumentale Zwischenspiel „Ghosts In The Trenches“ ist geprägt von Sound-Spielereien. Aus meiner Sicht eher ein Lückenfüller. „Mark Of The Dead“ startet mit cleanen Gitarren und ruhigem Gesang. Auch wenn spätere die Instrumental-Abteilung kraftvoll einsetzt bleibt es zunächst ruhig im balladesken. Aber schon bald geht es auch hier in Richtung epischer Doom im Midtempo Bereich. Das nach dem Bandnamen betitelte „Altar Of Oblivion“ gehört zu den etwas kürzeren Songs auf dem Album (nur 3:10 Minuten Spielzeit). Zunächst bestimmen Schlagzeugpassagen später kommen düstere Riffs dazu. ein getragener Sound und dunkle Gesänge sind vorherrschend. Zu Begin von „The Night They Came“ kann man a Capella Satzgesang hören. Aber schon bald bestimmen wieder düstere Riffs. „Silent Pain“ fällte ein wenig aus der Rolle. Hier rocken die Dänen munter los.
Mit „Damnation“ folgt ein weiteres Zwischenspiel, dieses Mal aber mit wesentlich mehr Melodie. Und mit Gesangspassagen. oder sollte man das eher als eine kurze Doom-Ballade bezeichnen? Ich denke schon. Synthie-Streicher und klirrende aber ruhige Gitarren untermalen den Gesang. Der Titelsong „In The Cesspit Of Divine Decay“ hat dann wieder Doom-typische Überlange und wird von dunklen Riffs geprägt. Epischer Doom, wie er von Black Sabbath hätte stammen können. Das Outro „Wind Among Waves“ ist erneut geprägt von cleanen Gitarren, die aber trotzdem eine düstere Grundstimmung verbreiten.
OK, auf „In The Cesspit Of Divine Decay“ gibt es den einen oder anderen Durchhänger. Das ist wohl dem Album Konzept geschuldet. Aber wenn sich Altar Of Oblivion auf ihre Doom-Tugenden besinnen, dann ist jede Menge Epik in den Songs. Man kann hier durchaus Referenzen zu Candlemass und Solitude Aeturnus erkennen. Wenn man von den kleinen Schwächen absieht, ist das Album doch weitestgehend gelungen. Fans der genannten Bands sollten auf jeden Fall reinhören.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING Magazin
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