VÖ: 01.03.2024
Label: earMusic / Edel
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Den US amerikanischen Singer/Songwriter und Musikproduzenten Albert Hammond muss man wohl nicht extra vorstellen. Der Mann aus dessen Feder solche Welthits wie „It Never Rains In Southern California“, „One Moment In Time“ oder „When I Need You“ stammen, kann mittlerweile auf 80 ereignisreiche Jahre zurückblicken, während denen viele namhafte Künstler wie Leo Sayer, Whitney Houston, Tina Turner oder die Hollies von der Songwritingkunst von Hammond profitiert haben. Das er aber auch ein toller Sänger und Musiker ist, beweist er jetzt erneut mit einem neuen eigenen Album, welches den Titel „Body Of Work“ trägt. Passt solch ein Album aber in ein Rock Magazin ? Oh ja, denn die Songs atmen viel von Rhythm’n Blues, Blues Rock, Americana und Country Musik.
Zeitloser als die 17 neuen Songs können zeitlose Stücke nicht sein und auch wenn nichts natürlich mehr revolutionär daherkommt bei einem Albert Hammond, so laufen die Tracks unweigerlich ins Ohr und die Performance der Lyrics zeugen von absoluter Weltklasse. Der Meister variiert immer wieder von Song zu Song, meistens ist in drei bis vier Minuten jeder davon beendet. Dafür gibt’s halt eine stattliche Anzahl. Angefangen mit einem guten Beat und rockig swingenden Rhythmen startet Hammond mit „Don’t Bother Me Babe“ ins Album. Akustik Gitarre, clapping hands, bluesiger Gesang und Bläser im Background zieren das folgende „Shake A Bone“, bei dem es sich durchaus die Knochen schütteln lässt.
Man kann sich gar nicht satt hören an Songs wie dem fröhlichen „Gonna Save The World“ mit seinem Yeah-Yeah-Yeah-Refrain. Dem Slide-u. Akustik Gitarren gesteuerten „Somebody’s Child“. Dem langsamen Grower mit Oh-Oh-Oh-Chören („Anything You Want Me To“) oder den flotten Tanznummern mit teilweisen Rockabilly Vibes wie „Gonna Be Alright“, dem poppig schönen Dancing Hit „Looking Back“ und dem mit Piano/Orgel durchsetzten Abgehstück „Like They Do Across The River“.
Einen kurzen Ausflug ins Folkige unternimmt Hammond bei „Young Llewelyn“, ruhig und rauh kommt die Country Ballade „Both Ways“ daher und gar ein bisschen an David Bowie erinnert das mit dunklem Flüstergesang und leicht wummernden Keyboards belebte „Knocking On Your Door“. Natürlich bewegt sich viel im Singer Songwriter Modus. Gerade zum Ende der Scheibe hin wird das mit dem atmosphärischen „Another Heart To Break“ und dem Akustik Gitarren Stück „Goodbye L.A.“ überdeutlich. Er hat halt immer noch was zu sagen, der Herr Hammond.
Nach über 20 Jahren also ist Albert Hammond mit eigenen, neuen Songs zurück. Und wieder können sich alle Liedermacher dieser Welt eine gehörige Scheibe vom Meister abschneiden. Der gute Albert frönt auch mit 80 Jahren noch keinesfalls dem Musikrentner-Dasein, sondern überzeugt mit vielen ruhigen, eindringlichen, aber auch fröhlich positiven Songs auf höchstem Niveau. Weltklasse, man kann nichts anderes sagen.
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