VÖ: 24.09.2021
Label: Layered Reality Productions
Autor: Esther Kessel-Tamerus
Bewertung: 8 / 10
Um es gleich vorweg zu nehmen: „Transversal“ ist das letzte Album von Aeon Zen. Die Band wollte nicht einfach so aufhören, daher dieses besondere Album zum Abschluss. „Transversal“ ist nach eigenen Angaben das vollständigste Musikstück. Die Komposition dieses begann vor vierzehn Jahren, noch bevor die Band gegründet wurde, und wurde erst in diesem Jahr abgeschlossen. Die zehn Tracks dieses Prog-Metal-Albums fließen ununterbrochen ineinander und bilden ein Epos von etwa dreißig Minuten. Das Album-Artwork zeigt Elemente all ihrer vorherigen Cover.
„Twilight“ besitzt einen sehr sanften Start, die Musik wird dann etwas kräftiger, bleibt aber recht ruhig. Dazu passt der freundlich klingende Gesang. Die Lautstärke von Musik und Gesang nimmt zu. Langsam rockende/metallische Elemente kommen hinzu, inklusive Gitarrenspiel. Irgendwann wird das Tempo ziemlich hoch. Dies fläuft allerdings auf akustische Gitarrenklänge hinaus.
Nach dem ruhigen Beginn von „A New Day“ wird die Musik intensiver. Dies führt zu einer schönen Interaktion zwischen verschiedenen Stilen, einschließlich Klassik und Rock/Metal. Die Spannung wird während eines klassisch orientierten Parts aufgebaut. Das führt zu Metal, aber die klassischen Elemente bleiben im Hintergrund bestehen . Der (Chor-) Gesang passt gut zu einem klassisch orientierten Teil. Bei „Chase The Sunrise“ agieren die Vocals in einem Rock/Metal-Part, das passt auch zusammen. Der Übergang zum fesselnden Gitarrenspiel ist fließend. Gelegentlich wirbeln Klavierklänge. Fast unmerklich ist die Musik wieder „schwerer“ geworden. Dieser Metal-bezogene Part enthält ein paar eng gespielte Elemente. Es gibt viele coole „Twists and Wendungen“ und es gibt viele Variationen in Musik und Gesang. Der (gedoppelte) Gesang und die Musik bilden eine ständige Harmonie. Das gilt auch für „10.000 Eyes“.
Das Tolle an dem Album ist, dass die Songs ununterbrochen weitergehen, so dass es sich wie ein großes Ganzes anfühlt. Außerdem fällt nicht auf, dass beispielsweise „Force of Fire“ und „Lines Redrawn“ sehr kurz sind. Die Balance bzw. der Wechsel zwischen Metal und klassischer Musik ist sehr gut gestaltet. Es gibt viele Wendungen, einige unerwartet. Fügt man die unzähligen Details hinzu, ergibt dies alles viel zu hören.
Bei „Purgatory Rechristened“ steigt das Tempo von Gesang und Musik in die Höhe. Hier liegt der Schwerpunkt auf Metal. Dadurch wird der ruhige Beginn mit dem Chorgesang von „Twilight Reprise“ besonders hervorgehoben. Dieser sehr kurze Track fügt sich gut in „It Ends As It Began“ ein. Gesang und Musik sind wieder sehr gut und die Balance zwischen ihnen bleibt bestehen. Bei einem Instrumentalpart treten die elektronischen Klänge der Tasten in den Vordergrund.
Man bemerkt den Übergang zu „Forever“. Nach Pianoklängen kommt Rock/Metal ins Spiel. Dies mündet in einen ruhigeren Part, aber der Rock/Metal kehrt zurück. Etwa zur Hälfte wird der Gesang immer intensiver, die Musik geht mit. Nach einem fantastischen Aufbau sieht es so aus, als würde die Strecke enden. Aber es folgt ein Übergang zu einer bescheiden gespielten Weise. In dem Moment, in dem mir Gesang und Musik unter die Haut gehen, ist der Track schon vorbei. Schade, dass der allerletzte Part nicht länger dauert und langsamer verklingt, denn damit endet nicht nur das album, sondern auch eine 'Aeon Zen-Ära'.
Mit „Transversal“ verabschiedet sich die Band mit Stil. Es wird viel, viel Gitarre gespielt, auch den Keyboards wird der ganze Raum überlassen. Natürlich dürfen wir die Rhythmus-Sektion nicht vergessen. Gesang und Musik ergänzen sich, ebenso der Chorgesang. In den Texten hört man Dankbarkeit und Liebe über die wunderbaren musikalischen Erfahrungen, die die Band gemacht hat. Dieses allerletzte Album von Aeon Zen erscheint am 24. September.
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