ABEL GANZ - The Dangers Of Strangers

Tracklist:

  • The Dangers Of Strangers (a, City Park b, At Times Like These)
  • Rain Again (a, Beginnings b, Lost and Found c, Hand in Hang)
  • The Hustler II
  • Dreamtime
  • Pick A Window, Your're Leaving (Bonus)
  • The Dangers Of Strangers (Bonus)

Info:

VÖ:  1988

Label:  MSI


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Mitte der 90er Jahre hatte ich so eine Art Hochphase was Progressive Rock Musik angeht. Ich orderte damals beim hiesigen Empire Versand von Michael Bäcker so ziemlich alles, was mit (Neo)Prog zu tun hatte. So landete auch das Album „The Deafening Silence“ von Abel Ganz auf meinem Plattenteller, von dem ich ziemlich enttäuscht war ob des miserablen Sounds und der uninspirierten Kompositionen. Danach verlor ich die Schotten aus den Augen.

 

Jetzt wurde es mal Zeit, in die Frühgeschichte der Band einzutauchen, explizit in das Album „The Dangers Of Strangers“ von 1988, also weit vor „Deafening Silence“. Und siehe da, die Musik ist richtig gut. Was nicht zuletzt an Pallas-Sänger Alan Reed liegt, dem ursprünglichen Sänger von Abel Ganz, der aber zugunsten von Pallas die schottischen Progger verließ. Ihn holte man zurück, um zumindest partiell „The Dangers Of Stranger“ einzusingen. Ein gelungener Schachzug.

 

Natürlich bringt die markante Stimme Reed's die Musik ein wenig in die Nähe von Pallas, aber nicht nur. Vielmehr findet man viele Elemente im Neo-Prog der Schotten, die man so auch von IQ, Pendragon oder Marillion kennt und schätzt. Schon der über 12-minütige Opener und Titeltrack „The Dangers Of Strangers“ in mehrer Parts unterteilt, bietet massive Keyboard-Flächen, hochmelodische Gitarrenparts und wunderbar eingänige Vocals. Von vorne bis hinten durchdacht, gibt es absolut nichts, was man von einem Neo-Prog Longtrack vermissen würde.

 

Und das Album hält mit den folgenden, ebenfalls recht langen Songs dieses Niveau spielend. Immer öfter nun auch mit der tollen Stimme von Alan Reed veredelt. „Rain Again“ oder das wunderbar träumerische „Dreamtime“ sind absolute Highlights der 80er Jahre Progrock-Szene und hätten sicherlich mehr Beachtung verdient, als es bisher der Fall war. Schade, daß nach diesem Album der Ofen so ziemlich aus war und es bis zum neuen Jahrtausend dauerte, bis die Schotten wieder relevant in Erscheinung getreten sind.

 

Für alle, die Abel Ganz noch nicht kennen, ist „The Dangers Of Strangers“ ein wunderbarer Einstieg, auch wenn das 1984er Debut „Gratuituos Flash“ am ehesten mit den Schotten in Verbindung gebracht wird. Für alle, die den Sound von IQ, Pendragon, Galahad und Pallas schon immer bevorzugt haben, sind Abel Ganz eine Entdeckung allemal wert.  



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