VÖ: 15.03.2024
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Wenn sich eine Band nach einem Ameisenbär benennt, lässt das schon mal aufhorchen. Aardark stammen aus Australien und sind nicht die ersten, die sich so betiteln. Also, bitte die Band nicht mit einer 70er Jahre Prog Kombo verwechseln. Diese fünf Jungs hier spielen tief in der NWOBHM verankerten Heavy Rock-/metal, der mit Twin Gitarren Riffs und Melodien zu gefallen weiß.
Erst 2021 gegründet ist „Tough Love“ somit auch ihr Debut Album, das auch außerhalb von Down Under gerne Aufmerksamkeit erregen will. Und wenn man sich auf den old schooligen Sound von Aardvark einlässt, entdeckt man tatsächlich die ein oder andere Songperle, die auch Anfang der 80er Jahre eine gute Figur gemacht hätte. Die Muskeln, wie uns das Artwork suggerieren will, lässt man härtemäßig dabei nur bedingt spielen. Eher im Midtempobereich mit teils auch epischen Melodien geht die Band neun Songs lang zu Werke.
Sänger und Gitarrist Ed Vaark (Namensgeber ?) unterstreicht diesen Epik Faktor mit seinem angerauht klaren, mitunter knödeligen Gesang. Irgenwie erinnert mich der Knabe an wen, aber ich weiß augenblicklich nicht wohin ihn zu stecken. Auf jeden Fall passt die Stimme perfekt zu den Songs wie dem Opener „Ankh“, der erst mystisch beginnt, dann aber die klassische NWOBHM Spielweise mit Twin Gitarren, schön powernden Drums und gelebten Bassläufen aufnimmt. Hier ein Schuss alte Judas Priest zu „Killing Machine“-Zeiten, dort ein wenig Angel Witch, alles im gesteckten Rahmen, der nach wie vor beim Hören Spaß macht.
Das intensive „Killer“ und der Titelsong „Tough Love“ sind dabei hervorzuheben, prägen durch clevere Arrangements das Album nachhaltig. Auch die melancholische Ballade „The Dream Is Nearly Over“ mit seinen elegischen Gitarrensoli verdient hier besondere Erwähnung. Aber im Prinzip kann das gesamte Album als Anspieltip genannt werden.
Ein Kräftemessen wie beim Armdrücken sollte man bei Aardvark’s Debut nicht zugrunde legen, denn zum einen ist der Sound für die Old School Fraktion unter uns gedacht und zum anderen macht man nicht viel anders als die damals (und teilweise auch noch heute) etablierten Bands der NWOBHM. Es ist einfach zeitlos tolle Musik, welche die Australier aufleben lassen. Eventuell reicht das sogar für den ein oder anderen Auftritt bei einschlägigen Veranstaltungen außerhalb von Down Under. Der Weg ist halt weit, wir werden sehen.
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