Tracklist:
VÖ: 04.10.2024
Label: Vendetta Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Äera sind eine deutsche Black Metal Band, gegründet 2018, die es bisher auf ein Album und eine EP gebracht hat. Jetzt kommt mit „Phantast“ das zweite Vollzeitalbum heraus und basiert auf Christian Morgenstern’s „In Phantas Schloss“. Musikalisch sind die Jungs beeinflusst von 90er Black Metal der alten Schule und modernerem, Atmospheric-/Post Black Metal der meiner Meinung nach bei Äera auch stark überwiegt. Mit zwei Gitarristen (Simon Wiedenhöft und Sven Strefel) wirken die vier langen bis überlangen Tracks des Albums atmosphärisch dicht und auch die Drums (Farin Hahn) setzen mit Wucht mehr auf fulminanten Sound als auf klirrende 90er Kälte. Letzteres speist sich eher durch Sänger/Bassist Milan Sikorski, der in typischer Old School Black Metal Art durch die Lyrics keift.
Eröffnet wird das Album durch das fast neunminütige „Kosmos“ zunächst mit Blast und schnellen Riffs, bevor es alsbald atmosphärisch dicht wird. Zwischendurch herrschen kurz gar zärtliche Klänge bevor man zurückkehrt zu Midtempo Black Metal und wuchtigen Drums. Abschließend endet das Ganze mehr in Raserei. „Empor“ klettert danach auf 9 ½ minütige Länge, beginnt ruhig und mit schönen Gitarrenklängen, liefert dann aber einen dynamischen Part inklusive harschen Screams. Klirrende Gitarrenläufe besinnen sich auf die 90er Jahre und ein längerer, atmosphärischer Instrumentalpart mit Background-Melodien vereint das Gehörte mit Post-Black Metal Spuren. Sprechgesang am Ende vergewissert uns, das hier phantastische Geschichten erzählt werden.
Mit beinahe fünfzehn Minuten ist „Schattenkreuz“ der längste Track auf „Phantast“. Akustik-Gitarre zunächst setzt Bass und Drumspiel ein, bevor schnelle Gitarren und Keifgesang daran erinnern, das wir hier im Grund im Black Metal unterwegs sind. Der Song ist ein ständiges Hin und her von langsamen Passagen und intensiven Bass/Gitarren-Sphären mit ballernden Drums und soundgewaltigen Parts. Man erlebt viel während der schwarzmetallischen Viertelstunde.
Bleibt zum Abschluß noch das knapp über achtminütige „Fleisch und Knochen“, einem eher im Midtempo gehaltenen Stück mit viel Geschrei und flotten Gitarren-Abfahrten. Die Intensität der Musik von Äera bleibt auch hier sehr hoch und nimmt den Hörer mit auf düster phantastische Welten.
Äera setzen auf eine wirklich gelungene Mischung aus harschem 90er Black Metal und atmosphärisch dichten, melodischen Sounds, was den Old School Fan sicher verschreckt. Daran ist dieser aber selbst schuld, denn lässt man sich auf die musikalischen Welten von Äera ein, bekommt man ein eindrucksvolles Werk, das einen hervorragend unterhält. Sollte man kennen, die Band.
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