Location: Spessarthalle, Heinrichsthal
am: 13.04.2019
Alljährlich im Frühjahr rufen die Mädels und Jungs vom Spessart Rock e.V. die Rock Fans und Metalheads zu ihrem Event in das Spessart Örtchen Heinrichsthal. Wie in jedem Jahr war auch anno 19 ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm zusammengestellt worden. Vier Bands, die alle eine andere, sprich eigene Duftmarke hinterlassen, standen auf dem Billing.
Mit SPLINTERZ übernahm eine Band den Slot des Openers, in denen mit Gitarrist Steffen sogar ein Local Hero aus "Henry Valley", wie Heinrichsthal gern mit einem anglizistischen Anflug genannt wird, stand. Zudem steht mit Rebecca eine neue Sängerin gemeinsam mit Gerald (g), Flo (b) und Dennis (d) auf der Bühne. Mit ihrem Mix aus eigenen Kompositionen und Coversongs hatten sie genau das richtige Rezept, um gleich Stimmung in die Bude zu bringen. Dabei zollten sie den Prog Göttern Rush ebenso Respekt wie den Südstaaten Rockern Lynyrd Skynyrd oder der Supergroup The Winery Dogs um Mike Portnoy, Billy Sheehan und Richie Kotzen. Wenn dann auch noch "Heartbreaker" von der aus meiner Sicht besten US Rock Sängerin der Achtziger, Pat Benatar, in der Setlist auftaucht, sammelt eine Band beim Verfasser dieser Zeilen auf jeden Fall Pluspunkte.
Mit Blues Rock ging es danach in die zweite Runde. DAAL DAZED aus Aschaffenburg zitierten in ihrem Set die Heroen des Heavy Blues Rock aus den glorreichen Zeiten der Siebziger Jahre. Ob Purple oder Led Zep, mit ihrem ungeschliffenen, unverfälschten Monster Grooves packten Fronter Philipp und seine Crew Simon (g), Kim (g), Julian (b), Philipp (d) und Michael (p) das Publikum beim Schlawittchen und nahmen sie mit in längst vergangene Zeiten, als ausufernde Soli auf Riffs mit Faustschlag Qualitäten trafen. Die mittlerweile rund 200 Fans in der Halle kamen mit den Rohdiamanten von Daal Dazed jedenfalls voll auf ihre Kosten.
Die zweite Female fronted Band an diesem Abend (es freut den Reporter immer, auch die holde Weiblichkeit auf einer Bühne zu erleben) waren LAST JETON aus dem benachbarten Hessenland. Die Truppe um die stimmgewaltige Frontfrau Saskia hat sich bereits einen guten Namen gemacht. In ihrer Vita stehen Namen wie Doro, Battle Beast, Accept oder ihre hessischen Landsleute wie Tankard oder die Rodgau Monotones, mit denen man bereits die Bühnen rockte. Und genau das taten Saskia und Roman (d), Volker (b) und Dominik (g) auch und rissen die Musik Freaks damit von den nicht vorhandenen Stühlen. Und auch sie bescherten dem Rock Castle Franken Vertreter vor Ort einen besonderen Moment, denn neben Pat Benatar fährt dieser auch auf die Mucke der Gruppe Heart ab und aus deren Repertoire boten die Casino Süchtigen (oder wie sollte man einen Band Namen wie Last Jeton sonst verstehen?) den Titel "Alone" an, welcher sich nahtlos in die Setlist der eigenen Stücke einfügte. Eine formidable Vorstellung der Band, die sich damit sicher einige neue Freunde erspielt hat.
Der finale Slot blieb einer reinen Cover Band vorbehalten. SLINGSHOT kommen aus Lohr am Main und verwüsten ansonsten die Bühnen eher in die andere Richtung, zumindest geographisch gesehen, also zum Maindreieck hin. Beim Honky Tonk in Lohr sind sie eine feste Größe, aber natürlich funktioniert ihr Hard Rock und Heavy Metal aus der guten, alten Zeit auch im Ascheberscher Umland. Klar, mit Stücken von Iron Maiden, Judas Priest, Metallica und weiteren üblichen Verdächtigen verwandelst du jedes Venue im Handumdrehen in ein Tollhaus und die erst vor vier Jahren formierte Truppe aus der Schneewittchen Stadt zielt mit ihrer Steinschleuder (dt. für Slingshot) genau darauf ab. Headbanger und Luftgitarristen finden sich dafür natürlich vor der Bühne ein und schwelgen in Glückseligkeit. Marco (v), Kevin und Luca (beide g), Klaus (d) und Michael (b) wissen das natürlich ganz genau und feuern entsprechend eine Salve nach der anderen ab.
Schade, aber irgendwann ist auch für diese Band, und damit für die Veranstaltung an sich, Feierabend. Dafür gab es allerdings rund sechs Stunde geilste Rock- und Metal Live Mucke und somit brauchte niemand sein Kommen bereuen. Wie immer war auch 2019 das Event top organisiert, der Veranstalter hatte an alles gedacht und für den Gott sei Dank nicht eingetretenen Fall der (Not)Fälle stand mit der neu gegründeten First Responder Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Heinrichsthal ein kompetentes Rettungsteam bereit.
Bleibt nur zu hoffen, dass es bald Frühling 2020 wird, denn dann treten die Leute vom Spessartrock e.V. wieder an, um ein weiteres Rock- und Metal Event auf die Beine zu stellen.
Aus Heinrichsthal berichtete MC Lucius
Fotos: MC
LUCIUS
Kommentar schreiben