Location: Downtown Bluesclub, Hamburg
am: 27.08.2018
Sie gehörten zu den Wegbereitern des Southern Rock, die Allman Brothers Band – gegründet 1969 von den Brüdern Duane und Gregg Allman sowie Dickey Betts. Ihre größten Erfolge feierte die Band aus Georgia Anfang der 70er Jahre. Gitarrist Duane Allman verstarb bereits 1971 an den Folgen eines Motorrad-Unfalls. Die Band bestand weiter bis zum Jahr 2014 in wechselnden Besetzungen, lediglich Keyboarder und Sänger Gregg Allman sowie Schlagzeuger Buck Trucks bildeten die Stammbesetzung. Beide verstarben im Jahr 2017. Nun machen sich die Söhne Duane Betts und Devon Allman auf, den Geist der frühen Siebziger wiederzubeleben. Das neu gegründete Devon Allman Project ging im August 2018 auf Deutschland-Tour. Als Special Guest wurde es von Duane Betts begleitet. Das Billing wurde von der Country- und Western Band Wynchester vervollständigt. An einem warmen Sommerabend im August machte der Tour-Treck halt im Downtown Bluesclub (Landhaus Walter) inmitten des Hamburger Stadtparks. Die Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Hinter dem Bandnamen Wynchester verbirgt sich das Gitarren-Duo Mike Bray und John Konesky. So mancher wird die beiden aus der Kyle Gass Band kennen. Und John Konesky ist außerdem noch Gitarrist bei Tenacious D. Im Juni veröffentlichten sie ihr Debut-Album. Im Downtown Bluesclub eröffneten sie den Abend und spielten einen halbstündigen Akustik-Set. Neben Songs von diesem Album gab es auch zwei Cover-Versionen (Lionel Ritchie, Steely Dan) zu hören.Wunderschöne Country- und Western-Klänge, völlig ohne rockige Elemente, wie man sie auf dem Album hören kann. Wenn man die Augen schloss, fühlte man sich in einen Saloon im Wilden Westen versetzt.
Setlist Wynchester
Im Vorfeld der Veranstaltung hieß es, dass Duane Betts aus familiären Gründen einige seiner Deutschland-Konzerte absagen musste. Umso größer war die Freude der Fans, dass er an diesem Montagabend doch noch auftreten konnte. Im April diesen Jahres veröffentlicht er seine lang erwartete Debüt-EP “Sketches Of American Music”. Und diese präsentierte er an diesem Abend. Mit seinen Songs lässt er den Geist der Allman Brothers Band weiterleben. Wie kann man seinen Vater und dessen langjährigen Weggefährten besser würdigen. Um die Zukunft des Sounds der amerikanischen Südstaaten muss man sich so bestimmt keine Sorgen machen.
Vom aktuellen Devon Allman Project gibt es zwar noch keine Alben, aber von anderen Bands, in denen Devon gespielt hat, sehr wohl. So erklangen mit “Mahalo” und “Left My Heart in Memphis” Songs aus früheren Schaffensperioden des großartigen Sängers und Gitarristen. Selbstverständlich lag der Schwerpunkt des Abends auf Cover-Versionen der Allman Brothers Band. Da durften Songs wie “In Memory of Elizabeth Reed” (Idlewild South, 1970) oder “Blue Sky” (Eat A Peach, 1970) nicht fehlen. Dazu gab es noch mehrere Gastauftritte von Duane Betts an der Gitarre, unter anderem beim Grateful Dead Klassiker “Friend of the Devil” (American Beauty, 1970). Und als Zugabe gab es dann noch ein besonderes Highlight, “Dreams” vom Debüt-Album der Allman Brothers Band (1969).
Setlist
Eine Stunde vor Mitternacht verklang der letzte Ton. Aus der Hitze im Downtown Bluesclub ging es zurück ins Freie. Ein lauer Sommerabend ging zu Ende, ein Abend mit einem ganz besonderen musikalischen Erlebnis. Das waren drei Stunden handgemachte Musik, drei Stunden Musik zum Träumen, zum Entspannen. Musik, um den grauen Alltag zu vergessen.
Quellen für die Setlists: https://www.setlist.fm und die Bands des Abends.
Aus Hamburg berichtete Rainer Kerber
Fotos: Rainer Kerber
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