RCF: Vom letzten Album „Testify for my Victims“ bis zum neuen Album „Gun to Mouth Salvation“ hat es lange gedauert. Was waren die Gründe für diese lange Studio-Abwesenheit ?
Jari: Jens und ich verließen die Band 2007 und die Jungs hatten Mühe, mit der Band weiterzumachen. In gewisser Weise hatte jeder gerade genug davon, in einer Band zu sein, und es gab eine Menge persönlicher Scheiße, die es unmöglich machten, fortzufahren. Jeder war im Prinzip damit einverstanden, dass eine Pause von der Band das Beste wäre. Die Pause ging etwas länger als erwartet, hahahaha.
RCF: „Gun to Mouth Salvation“ ist wieder ein kompromissloses (Death) Thrash-Album. Eines wie ihr seit jeher gespielt habt. Wo siehst Du den Hauptunterschied zu den letzten Alben?
Jari: Ich denke, dass dieses Album viel besser ist als das vorige. Es klingt mehr ausgereift und hat viel bessere Songs. Ich denke, dass man auf „Testify for my Victims“ irgendwie hören kann, dass wir keinen Spaß mehr hatten.
RCF: Neuer Sänger, neuer Schlagzeuger. War es nicht schwierig, den alten Spirit von Carnal Forge mit dem neuen Line-Up fortzuführen?
Jari: Nicht wirklich. Sowohl Tommie als auch Lawrence waren große Fans von Carnal Forge, sie wussten also, was sie als neues Mitglied erwarten würde. Es fühlt sich einfach so an, als ob beide Jungs von Anfang an in der Band gewesen wären.
RCF: „Gun to Mouth Salvation“ bietet als Albumname ein echt brutales Thema. Auch das Artwork beinhaltet nicht die feine englische Art. Gibt es eine spezielle Bedeutung hinter diesem Titel oder passt er einfach perfekt zu eurer Musik?
Jari: Ich finde, es passt sehr gut zu dem, was wir tun. Für uns bedeutet der Titel, dass wir es noch einmal versuchen und hoffentlich auch gewinnen werden. Wenn nicht, ziehen wir einfach den Abzug...
RCF: Wenn ich mich recht entsinne, habt ihr zwei Vorproduktionen des Albums „Testify for my Victims“ über den Haufen geworfen, bis ihr endlich zufrieden wart. Wie war es mit dem neuen Album? Sind alle beim ersten Take zufrieden gewesen?
Jari: Ja, das ist richtig. Wir waren mit einigen der Songs auf diesem Album nicht zufrieden und mussten ein paar neue schreiben. Das neue Album war dagegen ziemlich geradlinig. Das einzige, was nicht wie erwartet verlief, war, dass Jens sich entschied, die Band während des Aufnahmevorgangs zu verlassen.
RCF: Wenn Ihr auf das Debütalbum „Who's Gonna Burn“ zurückblickt. Wie hat sich die Musikszene in Schweden in den letzten 20 Jahren verändert? Fühlt ihr euch nach wie vor der schwedischen Thrash-Szene zugehörig ?
Jari: Ja, Carnal Forge ist eine der ersten Bands gewesen, die diesen „neuen“ Thrash Metal spielen. Schweden hat immer eine großartige Musikszene gehabt und viele gute Bands herausgebracht. Ich denke, das hat sich nicht geändert. Heutzutage wird es aufgrund des Internets immer schwieriger, physische Alben zu verkaufen, und ich denke, dass es viel schwieriger für eine Band ist, heutzutage bekannt zu werden. Es gibt so viele Bands, die ständig Sachen veröffentlichen, daher ist es unmöglich, durchzublicken.
RCF: Mit „Bound in Flames“ habt ihr ein neues Video am Start. Was bedeutet es für Carnal Forge Musik zu visualisieren? Haben Musikvideos immer noch den großen Status für Bands wie vor vielleicht 10 Jahren?
Jari: Ich glaube schon. Ich schaue mir gerne Videos von anderen Bands an und das ist nur ein weiterer Weg, um sich selbst sehen und hören zu lassen. Ich denke, das ist heutzutage wichtiger als früher. Jeder ist so mit dem Internet verbunden und ein Video auf YouTube zu haben, erhöht die Chance, dass das eigene Schaffen gehört wird.
RCF: ViciSolum Productions ist ein international tätiges schwedisches Label. Erhaltet ihr von diesem Label die Chance, in diesem Sommer Tourneen oder auf Festivals zu spielen, auch außerhalb von Schweden?
Jari: Das ist der Plan. Wir prüfen derzeit die Möglichkeit, einen Booker zu finden.
RCF: Das Album wurde hauptsächlich von euch selbst produziert. Habt ihr ein eigenes Studio und ist es heutzutage leicht, auf die eigenen Erfahrungen des technischen Fortschritts in den letzten Jahren zu vertrauen?
Jari: Ja, wir haben ein eigenes Studio. Wir versuchen immer, so viel wie möglich selbst zu machen. Es ist wirklich teuer, ein Album in einem Studio mit einer Person zu produzieren, der die gleichen Dinge im Prinzip tut, die wir schon kennen. Dadurch hat Jocke Skog (Clawfinger) viel für dieses Album beigetragen. Er wiederholte alle Gitarren und Bässe und legte den Grundstein für den Sound. Jockei ist ein großartiger Freund von uns und er hat großen Anteil an dem guten Album.
RCF: Denkst du, du kannst jetzt mit einem konstanten Line-Up arbeiten, damit wir nicht so lange auf das nächste Album warten müssen?
Jari: Ich kann nie versprechen, dass alle in der Band bleiben werden. Das wäre so, als würde man sagen, dass man nicht aufhören kann, wenn man will. Aber ich kann versprechen, dass das nächste Album bereits geschrieben wird.
RCF: Was sind eure nächsten Pläne? Neue Songs oder Videos planen?
Jari: Neue Songs, Videos, Touring wenn möglich und so weiter.
Vielen Dank
Interview: Kerbinator
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