SKY ARCHITECT - Excavations Of The Mind

Tracklist:

  • Deep Chasm
  • The Grey Legend
  • Russian Wisdom
  • Excavations Of The Mind
  • Gyrocopter
  • The Grey Legend (live)
  • Russian Wisdom (acoustic)
  • Gyrocopter (demo)

Info:

VÖ:  16.03.2020

Label:  Freia Music

Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8  / 10



10 Jahre nach Erstveröffentlichung bringen die Niederländer Sky Architect ihr Album „Excavations of the Mind“ remastered und mit einigen Boni behaftet erneut heraus. Das Album war gleichzeitig 2010 das Debut, dem noch drei weitere Alben bisher folgen sollten. In ihrem Heimatland sind Sky Architect eine ganz passable Nummer im Progressive Rock Genre. Verglichen wird ihre Musik wie ein Mix von Porcupine Tree, Gentle Giant, The Flower Kings. Ich würde da noch alte Spocks Beard und so einige andere hinzufügen.

 

Fakt ist, „Excavations of the Mind“ ist kein Album zum Nebenbeihören, beim Autofahren oder am Lagerfeuer. Ich nenne solche Musik immer „Wohnzimmer-Prog“, denn entweder man nimmt sich ganz viel Zeit, legt sich auf die Couch und erarbeitet sich das Album. Oder man lässt es im Hintergrund laufen und erfreut sich immer veränderter Stimmungen, ohne die Essenz der Musik richtig zu erfassen. Einfach machen es einem Sky Architect in gar keinem Fall. Viel mehr verarbeitet die Band viele Elemente auch aus dem Jazz-Bereich. Entsprechend krude und disharmonisch klingen viele Passagen der teil überlangen Nummern.

 

So beispielsweise bei „Deep Chasm“, einem knapp 20-minütigen Monolith, der einem aufgrund seiner Wendungen Knoten ins Gehirn bastelt. Tasteninstrumente sind in jeglicher Form Hauptbestandteil des Sounds der Niederländer. Ein beispielsweise immer wiederkehrendes E-Piano Thema, das sich durch „The Grey Legend“ und zieht, bringt das Gehörte immer wieder zurück in die Ausgangsstellung. Mysteriös, notorisch melancholisch holt es einen meist ein und der Gesang von Tom Luchies, wenn er denn mal stattfindet, ist einfühlsam und ruhig gehalten. Auch dieser Track ist über 12 Minuten lang und somit bildet dieses Doppel den Kern von „Excavations of the Mind“.

 

Bei den kürzeren „Russian Wisdom“ und „Gyrocopter“ fahren Sky Architect verschiedenste Percussions und vielfältige Instrumente auf. Beispielsweise verbreitet ein lustig aufspielendes Akkordeon Folklore und Humppa-Stimmungen. Auch Bläser kommen mal kurz zum Einsatz. Man weiß bei der Band aus Rotterdam nie, was als nächstes folgt. Und das macht den Reiz der Band aus. Denn auch der zwischen den kürzeren Nummern liegende Titeltrack „Excavations of the Mind“ sprengt wieder die 10-Minuten Marke und fordert einen im wahrsten Sinne des Wortes „progressiv“ heraus.

 

Sicher, es wird auch mit viel Melodien und Harmonien gearbeitet, es überwiegen die anstrengenden, manchmal auch gegenläufigen Rhythmen. Daß wir es mit staken Musikern an sich zu tun haben, steht außer Frage. Als Zugabe gibt’s noch eine Live Version von „The Grey Legend“, bei der man aber nur aufgrund des am Ende spärlichen Applauses merkt, daß es eine Live Interpretation ist, eine Acoustic Variante von „Russian Wisdom“, sowie eine Demo-Version von Gyrocopter“. Alles in allem ist die Neuauflage von „Exvacations of the Mind“ eine wertige Angelegenheit für Fans der Band aber auch für Freunde extravaganten, unangepassten Progs, die schöne Melodien gerne gepaart mit vielen Breaks und Wendungen goutieren. Nichts für den Allgemeinkonsumenten.



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